“Chance is necessity hidden behind a veil.”
Der Zufall ist die in Schleier gehüllte Notwendigkeit.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 20.
Baroness Marie von Ebner-Eschenbach was an Austrian writer. Noted for her excellent psychological novels, she is regarded as one of the most important German-language writers of the latter portion of the 19th century. Wikipedia
“Chance is necessity hidden behind a veil.”
Der Zufall ist die in Schleier gehüllte Notwendigkeit.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 20.
Der eitle, schwache Mensch sieht in Jedem einen Richter, der stolze, starke hat keinen Richter als sich selbst.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 34.
Wenn Du durchaus nur die Wahl hast, zwischen einer Unwahrheit und einer Grobheit, dann wähle die Grobheit. Wenn jedoch die Wahl getroffen werden muß zwischen einer Unwahrheit und einer Grausamkeit, dann wähle die Unwahrheit.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 39.
“There are very few honest friends—the demand is not particularly great.”
Es gibt wenig aufrichtige Freunde. Die Nachfrage ist auch gering.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 71.
“Nothing is so often and so irrevocably missed as the opportunity which crops up daily.”
Nichts wird so oft unwiederbringlich versäumt wie eine Gelegenheit, die sich täglich bietet.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 21.
“If art finds the temple closed, then it flees into the workshop.”
Wenn der Kunst kein Tempel mehr offen steht, dann flüchtet sie in die Werkstatt.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 24.
“It is a characteristic of the great that they demand far less of other people than of themselves.”
Merkmal großer Menschen ist, daß sie an andere weit geringere Anforderungen stellen als an sich selbst.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 35.
“Silly people say stupid things, clever people do them.”
Alberne Leute sagen Dummheiten. Gescheite Leute machen sie.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 70.
“Only those few people who practice it believe in goodness.”
In das Gute glauben nur die Wenigen, die es üben.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 29.
“People who read only the classics are sure to remain up-to-date.”
Wenn man nur die Alten liest, ist man sicher, immer neu zu bleiben.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 24.
“What do people like to call stupid the most? Something sensible that they can’t understand.”
Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 37.
“That bad manners are so prevalent in the world is the fault of good manners.”
Dass soviel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 72.
“One has to do good in order for it to exist in the world.”
Man muss das Gute tun, damit es in der Welt sei.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 24.
“The world belongs to those who possess it, and is scorned by those to whom it should belong.”
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 53.
“The wiser head gives in! An immortal phrase. It founds the world dominion of stupidity.”
Der Gescheitere gibt nach! Ein unsterbliches Wort. Es begründet die Weltherrschaft der Dummheit.
Aphorisms (1893), p. 6
Es stände besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten Moralgesetze auszuklügeln, zur Ausübung der einfachsten angewendet würde.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 30.
“Nowadays people are born to find fault. When they look at Achilles, they see only his heel.”
Die jetzigen Menschen sind zum tadeln geboren. Vom ganzen Achilles sehen sie nur die Ferse.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 19.
Immer wird die Gleichgültigkeit und die Menschenverachtung dem Mitgefühl und der Menschenliebe gegenüber einen Schein von geistiger Ueberlegenheit annehmen können.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 75.
Es gibt eine Menge kleiner Rücksichtslosigkeiten und Unarten, die an und für sich nichts bedeuten, aber furchtbar sind als Kennzeichen der Beschaffenheit der Seele.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 38.
“Those who trusted at the wrong time and place will in turn mistrust at the wrong time and place.”
Der am unrechten Orte vertraute, wird dafür am unrechten Orte mißtrauen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 29.
“In youth we learn; in age we understand.”
In der Jugend lernt, im Alter versteht man.
p. 13 http://books.google.com/books?id=DOEPAAAAQAAJ&q=%22In+der+Jugend+lernt+im+Alter+versteht+man%22&pg=PA13#v=onepage
Aphorisms (1880/1893)
“The scale we measure things by is the measure of our own mind.”
Der Maßstab, den wir an die Dinge legen, ist das Maß unseres eigenen Geistes.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 52.
Theorie und Praxis sind Eins wie Seele und Leib, und wie Seele und Leib liegen sie großenteils mit einander in Streit.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 59.
“Vanity rejects all healthy nourishment and lives exclusively on the poison of flattery.”
Die Eitelkeit weist jede gesunde Nahrung von sich, lebt ausschließlich von dem Gifte der Schmeichelei und gedeiht dabei in üppigster Fülle.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 35.
“If you walk down a well-trodden path long enough, you eventually end up alone.”
Wenn du einen vielbetretenen Weg lange gehst, so gehst du ihn endlich allein.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 28.
Nichts ist weniger verheißend als Frühreife; die junge Distel sieht einem zukünftigen Baume viel ähnlicher als die junge Eiche.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 27.
Geduld mit der Streitsucht der Einfältigen! Es ist nicht leicht zu begreifen, dass man nicht begreift.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 20.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 78.
“If there is a faith which can move mountains, then it is a faith in one’s own strength.”
Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 22.
“Spoiled children … already get to know in early years the sufferings of the tyrant.”
Verwöhnte Kinder sind die unglücklichsten; sie lernen schon in jungen Jahren die Leiden der Tyrannen kennen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 39.
Zwei sehr verschiedene Tugenden können einander lange und scharf befehden; der Augenblick bleibt nicht aus, in dem sie erkennen, daß sie Schwestern sind.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 32.
“One should be selfish enough to be selfless up to a certain point.”
Bis zu einem gewissen Grade selbstlos sollte man schon aus Selbstsucht sein.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 64.
Der Verstandesmensch verhöhnt nichts so bitter als den Edelmut, dessen er sich nicht fähig fühlt.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 20.
Der Witzling ist der Bettler im Reich der Geister; er lebt von Almosen, die das Glück ihm zuwirft—von Einfällen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 67.
Der Verstand und das Herz stehen auf sehr gutem Fuße. Eines vertritt oft die Stelle des andern so vollkommen, dass es schwer ist zu entscheiden, welches von beiden tätig war.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 42.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 77.
“It is not those who argue who are to be feared but those who evade argument.”
Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 27.
Im Unglück finden wir meistens die Ruhe wieder, die uns durch die Furcht vor dem Unglück geraubt wurde.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 66.
“Hate only injustice and not those who commit it.”
Wenn wir nur das Unrecht hassen und nicht Diejenigen, die es thun, werden wir unsere Kampfgenossen und unsere Feinde lieben.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 73.
Wir sollen immer verzeihen, dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unseretwillen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 25.
“Enthusiasm does not always speak for those who arouse it, but always for those who experience it.”
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 76.
Es gibt Menschen mit leuchtendem und Menschen mit glänzendem Verstande. Die ersten erhellen ihre Umgebung, die zweiten verdunkeln sie.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 28.
“An aphorism is the last link in a long chain of thought.”
Ein Aphorismus ist der letzte Ring einer langen Gedankenkette.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 19.
“As an artist, you should not wish to create what you don’t feel you have to create.”
Künstler, was du nicht schaffen mußt, das darfst du nicht schaffen wollen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 21.
Die einfachste und bekannteste Wahrheit erscheint uns augenblicklich neu und wunderbar, sobald wir sie zum ersten Mal an uns selbst erleben.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 20.
“However much you paid for a beautiful illusion, you got a bargain.”
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 80.
“We are so vain that we value the opinion even of those whose opinions we find worthless.”
Aphorisms http://books.google.com/books?id=BeEnAAAAYAAJ&q="We+are+so+vain+that+we+value+the+opinion+even+of+those+whose+opinions+we+find+worthless".
“A poor, charitable person can sometimes feel rich, a miserly Croesus never.”
Ein armer wohlthätiger Mensch kann sich manchmal reich fühlen, ein geiziger Krösus nie.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 74.
“The greatest leveler is politeness; it removes all class distinctions.”
Die größte Gleichmacherin ist die Höflichkeit, durch sie werden alle Standesunterschiede aufgehoben.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 58.
“The moral code which was good enough for our fathers is not good enough for our children.”
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 85.
Niemand ist so beflissen, immer neue Eindrücke zu sammeln, als derjenige, der die alten nicht zu verarbeiten versteht.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 61.
“Happy slaves are the bitterest enemies of freedom”
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 77.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 79.
“The insignificant labor, the great create.”
Die Kleinen schaffen, der Große erschafft.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 61.
Unerreichbare Wünsche werden als »fromm« bezeichnet. Man scheint anzunehmen, dass nur die profanen in Erfüllung gehen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 27.
“Nothing makes us more cowardly and unconscionable than the desire to be loved by everyone.”
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 82.
Wer die materiellen Genüsse des Lebens seinen idealen Gütern vorzieht, gleicht dem Besitzer eines Palastes, der sich in den Gesindestuben einrichtet und die Prachtsäle leer stehen lässt.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 53.
“Old age either transfigures or stultifies.”
Das Alter verklärt oder versteinert.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 25.
“It is unfortunate that a good talent and a good man seldom come together.”
Es ist ein Unglück, daß ein braves Talent und ein braver Mann so selten zusammen kommen!
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 25.
“Prejudice supports thrones, ignorance altars.”
Vorurteil stützt die Throne, Unwissenheit die Altäre.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 65.
“It is difficult to see the person who admires us as stupid.”
Es ist schwer den, der uns bewundert, für einen Dummkopf zu halten.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 72.
Ein scheinbarer Widerspruch gegen ein Naturgesetz ist nur die selten vorkommende Betätigung eines andern Naturgesetzes.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 36.
Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verderblich, weil die Notwehr uns allmählich zwingt, in seine Fehler zu verfallen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 45.
Das scheinbar am unnötigsten gebrachte, törichtste Opfer steht der absoluten Weisheit immer noch näher als die klügste Tat der sogenannten berechtigten Selbstsucht.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 70.
“To accept reason is impossible if you don’t already possess it.”
Raison annehmen kann niemand, der nicht schon welche hat.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 23.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 78.
Wer es versteht, den Leuten mit Anmut und Behagen Dinge auseinander zu setzen, die sie ohnehin wissen, der verschafft sich am geschwindesten den Ruf eines gescheiten Menschen.
Source: Aphorisms (1880/1893), p. 37.