Otto Weininger: Quotes about men

Otto Weininger was austrian philosopher and writer. Explore interesting quotes on men.
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“Great men take themselves and the world too seriously to become what is called merely intellectual. Men who are merely intellectual are insincere; they are people who have never really been deeply engrossed by things and who do not feel an overpowering desire for production. All that they care about is that their work should glitter and sparkle like a well-cut stone, not that it should illuminate anything. They are more occupied with what will be said of what they think than by the thoughts themselves.”

Große Männer nehmen sich selbst und die Dinge zu ernst, um öfter als gelegentlich »geistreich« zu sein. Menschen, die nichts sind als eben »geistreich«, sind unfromme Menschen; es sind solche, die, von den Dingen nicht wirklich erfüllt, an ihnen nie ein aufrichtiges und tiefes Interesse nehmen, in denen nicht lang und schwer etwas der Geburt entgegenstrebt. Es ist ihnen nur daran gelegen, daß ihr Gedanke glitzere und funkle wie eine prächtig zugeschliffene Raute, nicht, daß er auch etwas beleuchte! Und das kommt daher, weil ihr Sinnen vor allem die Absicht auf das behält, was die anderen zu eben diesen Gedanken wohl »sagen« werden—eine Rücksicht, die durchaus nicht immer »rücksichtsvoll« ist.
Source: Sex and Character (1903), p. 104.

“There are men who are willing to marry a woman they do not care about merely because she is admired by other men. Such a relation exists between many men and their thoughts.”

Es gibt Männer, die imstande sind, eine Frau, die sie in keiner Weise anzieht, zu heiraten—bloß weil sie den anderen gefällt. Und solche Ehen gibt es auch zwischen so manchen Menschen und ihren Gedanken.
Source: Sex and Character (1903), p. 104.

“So far as one understands a man, one is that man. The man of genius takes his place in the above argument as he who understands incomparably more other beings than the average man. Goethe is said to have said of himself that there was no vice or crime of which he could not trace the tendency in himself, and that at some period of his life he could not have understood fully. The genius, therefore, is a more complicated, more richly endowed, more varied man; and a man is the closer to being a genius the more men he has in his personality, and the more really and strongly he has these others within him.”

Einen Menschen verstehen heißt also: auch er sein. Der geniale Mensch aber offenbarte sich an jenen Beispielen eben als der Mensch, welcher ungleich mehr Wesen versteht als der mittelmäßige. Goethe soll von sich gesagt haben, es gebe kein Laster und kein Verbrechen, zu dem er nicht die Anlage in sich verspürt, das er nicht in irgend einem Zeitpunkte seines Lebens vollauf verstanden habe. Der geniale Mensch ist also komplizierter, zusammengesetzter, reicher; und ein Mensch ist um so genialer zu nennen, je mehr Menschen er in sich vereinigt, und zwar, wie hinzugefügt werden muß, je lebendiger, mit je größerer Intensität er die anderen Menschen in sich hat.
Source: Sex and Character (1903), p. 106.

“In men of genius, sterile years precede productive years, these again to be followed by sterility, the barren periods being marked by psychological self-depreciation, by the feeling that they are less than other men; times in which the remembrance of the creative periods is a torment, and when they envy those who go about undisturbed by such penalties. Just as his moments of ecstasy are more poignant, so are the periods of depression of a man of genius more intense than those of other men.”

Denn gerade die starke Periodizität des Genies bringt es mit sich, daß bei ihm immer erst auf sterile Jahre die fruchtbaren und auf sehr produktive Zeiten immer wieder sehr unfruchtbare folgen—Zeiten, in denen er von sich nichts hält, ja von sich psychologisch (nicht logisch) weniger hält als von jedem anderen Menschen: quält ihn doch die Erinnerung an die Schaffensperiode, und vor allem—wie frei sieht er sie, die von solchen Erinnerungen nicht Belästigten, herumgehen! Wie seine Ekstasen gewaltiger sind als die der anderen, so sind auch seine Depressionen fürchterlicher.
Source: Sex and Character (1903), p. 107.