Quotes from book
Parerga and Paralipomena
Parerga and Paralipomena is a collection of philosophical reflections by Arthur Schopenhauer published in 1851. The selection was compiled not as a summation of or introduction to Schopenhauer's philosophy, but as augmentary readings for those who had already embraced it, although the author maintained it would be comprehensible and of interest to the uninitiated nevertheless. The collection is divided into two volumes, covering first the parerga and thereafter the paralipomena to that philosophy. The parerga are six extended essays intended as supplementary to the author's thought. The paralipomena, short ruminations divided by topic into thirty-one subheadings, cover material hitherto unaddressed by the philosopher but deemed by him to be complementary to the parerga.
“I have described religion as the metaphysics of the people.”
... deshalb ich diese als die Metaphysik des Volkes bezeichnet habe.
E. Payne, trans. (1974) Vol. 1, p. 140
Parerga and Paralipomena (1851), On Philosophy in the Universities
Vol. 2, Ch. 22, § 257 "On Thinking for Yourself" as translated in Essays and Aphorisms(1970) as translated by R. J. Hollingdale
Variant translation: Just as the largest library, badly arranged, is not so useful as a very moderate one that is well arranged, so the greatest amount of knowledge, if not elaborated by our own thoughts, is worth much less than a far smaller volume that has been abundantly and repeatedly thought over.
Parerga and Paralipomena (1851), Counsels and Maxims
Inzwischen verlangt die Billigkeit, daß man die Universitätsphilosophie nicht bloß, wie hier gescheht!, aus dem Standpunkte des angeblichen, sondern auch aus dem des wahren und eigentlichen Zweckes derselben beurtheile. Dieser nämlich läuft darauf hinaus, daß die künftigen Referendarien, Advokaten, Aerzte, Kandidaten und Schulmänner auch im Innersten ihrer Ueberzeugungen diejenige Richtung erhalten, welche den Absichten, die der Staat und seine Regierung mit ihnen haben, angemessen ist. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, bescheide mich also in dieser Hinsicht. Denn über die Nothwendigkeit, oder Entbehrlichkeit eines solchen Staatsmittels zu urtheilen, halte ich mich nicht für kompetent; sondern stelle es denen anheim, welche die schwere Aufgabe haben, Menschen zu regieren, d. h. unter vielen Millionen eines, der großen Mehrzahl nach, gränzenlos egoistischen, ungerechten, unbilligen, unredlichen, neidischen, boshaften und dabei sehr beschränkten und querköpfigen Geschlechtes, Gesetz, Ordnung, Ruhe und Friede aufrecht zu erhalten und die Wenigen, denen irgend ein Besitz zu Theil geworden, zu schützen gegen die Unzahl Derer, welche nichts, als ihre Körperkräfte haben. Die Aufgabe ist so schwer, daß ich mich wahrlich nicht vermesse, über die dabei anzuwendenden Mittel mit ihnen zu rechten. Denn „ich danke Gott an jedem Morgen, daß ich nicht brauch’ für’s Röm’sche Reich zu sorgen,”—ist stets mein Wahlspruch gewesen. Diese Staatszwecke der Universitätsphilosophie waren es aber, welche der Hegelei eine so beispiellose Ministergunft verschafften. Denn ihr war der Staat „der absolut vollendete ethische Organismus,” und sie ließ den ganzen Zweck des menschlichen Daseyns im Staat aufgehn. Konnte es eine bessere Zurichtung für künftige Referendarien und demnächst Staatsbeamte geben, als diese, in Folge welcher ihr ganzes Wesen und Seyn, mit Leib und Seele, völlig dem Staat verfiel, wie das der Biene dem Bienenstock, und sie auf nichts Anderes, weder in dieser, noch in einer andern Welt hinzuarbeiten hatten, als daß sie taugliche Räder würden, mitzuwirken, um die große Staatsmaschine, diesen ultimus finis bonorum, im Gange zu erhalten? Der Referendar und der Mensch war danach Eins und das Selbe. Es war eine rechte Apotheose der Philisterei.
Sämtliche Werke, Bd. 5, p. 159, E. Payne, trans. (1974) Vol. 1, pp. 146-147
Parerga and Paralipomena (1851), On Philosophy in the Universities
“The word of man is the most durable of all material.”
Vol. 2, Ch. 25, sect. 298
Parerga and Paralipomena (1851), Counsels and Maxims
In Folge hievon wird, so lange die Kirche besteht, auf den Universitäten stets nur eine solche Philosophie gelehrt werden dürfen, welche, mit durchgängiger Rücksicht auf die Landesreligion abgefaßt, dieser im Wesentlichen parallel läuft und daher stets,—allenfalls kraus figurirt, seltsam verbrämt und dadurch schwer verständlich gemacht,—doch im Grunde und in der Hauptsache nichts Anderes, als eine Paraphrase und Apologie der Landesreligion ist. Den unter diesen Beschränkungen Lehrenden bleibt sonach nichts Anderes übrig, als nach neuen Wendungen und Formen zu suchen, unter welchen sie den in abstrakte Ausdrücke verkleideten und dadurch fade gemachten Inhalt der Landesreligion aufstellen, der alsdann Philosophie heißt.
Sämtliche Werke, Bd. 5, pp. 152–153, E. Payne, trans. (1974) Vol. 1, p. 140
Parerga and Paralipomena (1851), On Philosophy in the Universities
Inzwischen bleiben die solchermaaßen beschränkten Universitätsphilosophie bei der Sache ganz wohlgemuth; weil ihr eigentlicher Ernst darin liegt, mit Ehren ein redliches Auskommen für sich, nebst Weib und Kind, zu erwerben, auch ein gewisses Ansehn vor den Leuten zu genießen; hingegen das tiefbewegte Gemüth eines wirklichen Philosophen, dessen ganzer und großer Ernst im Aufsuchen eines Schlüssels zu unserm, so rätselhaften wie mißlichen Daseyn liegt, von ihnen zu den mythologischen Wesen gezählt wird; wenn nicht etwa» gar der damit Behaftete, sollte er ihnen je vorkommen, ihnen als von Monomanie besessen erscheint. Denn daß es mit der Philosophie so recht eigentlicher, bitterer Ernst seyn könne, läßt wohl, in der Regel, kein Mensch sich weniger träumen, als ein Docent derselben; gleichwie der ungläubigste Christ der Papst zu seyn pflegt. Daher gehört es denn auch zu den seltensten Fällen, daß ein wirklicher Philosoph zugleich ein Docent der Philosophie gewesen wäre.
Sämtliche Werke, Bd. 5, p. 153, E. Payne, trans. (1974) Vol. 1, p. 141
Parerga and Paralipomena (1851), On Philosophy in the Universities
“Men are by nature merely indifferent to one another; but women are by nature enemies.”
Vol. 2 "On Women" as translated in Essays and Aphorisms (1970), as translated by R. J. Hollingdale
Parerga and Paralipomena (1851), Counsels and Maxims
Zuvörderst nämlich wird eine Regierung nicht Leute besolden, um Dem, was sie durch tausend von ihr angestellte Priester, oder Religionslehrer, von allen Kanzeln verkünden läßt, direkt, oder auch nur indirekt, zu widersprechen. … Daher der Grundsatz improbant secus docentes.
Sämtliche Werke, Bd. 5, pp. 152–153, E. Payne, trans. (1974) Vol. 1, p. 139
Parerga and Paralipomena (1851), On Philosophy in the Universities
“The fundament upon which all our knowledge and learning rests is the inexplicable.”
Vol. 2, Ch. 1, § 1
Parerga and Paralipomena (1851), Counsels and Maxims